Berufsfelder/Ausbildung

Berufsfeld Kranken- und Altenpflege

Der Beruf des Kranken- und Altenpflegers erhält in der heutigen Zeit immer mehr Bedeutung, wie auch statistisch erwiesene Zahlen eindeutig zeigen: Bis zum Jahr 2030 wird es bis zu 3,5 Millionen pflegebedürftige Menschen geben – die Prognose hierzu: steigend. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, fähiges Personal zu finden, das diesen sehr verantwortungsvollen Beruf mit Freude, Besonnenheit und Geduld ausübt.

Kranken- und Altenpfleger versorgen allgemein gesprochen Menschen, deren eigene Kraft nicht mehr ausreicht, um sich vollkommen um sich selbst und den eigenen Haushalt zu kümmern. Das Fachpersonal agiert entweder ambulant oder arbeitet in Pflege- oder Altenwohnheimen mit. Die ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet haben zwei besonders wichtige und maßgebliche Aufgaben zu erfüllen:

  • Pflegebedürftige Menschen müssen, je nach Einschränkungsgrad, in den alltäglichen Arbeiten unterstützt werden. Dazu gehören auch das Ausführen ärztlich verordneter Maßnahmen sowie die Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen. Unabdingbar ist hierbei, dass die Pflegekräfte eine regelmäßige Einsicht in die Patientendaten erhalten.
  • Zudem sollte Folgendes nicht nur Teil der Arbeit, sondern auch ein Appell an das Einfühlungsvermögen und Pflichtgefühl sein: Die auf Pflege angewiesenen Menschen und körperlich eingeschränkte Senioren dürfen den Anschluss an das soziale Leben nicht verlieren. Zu diesem Zweck werden sie von den Pflegekräften motiviert, ihren Alltag sinnvoll zu gestalten. Je nach Können werden in Wohnheimen Ausflüge, Veranstaltungen oder tägliche, interne Beschäftigungen angeboten, bei welchen die Bewohner teilnehmen können. Das stärkt das Wir-Gefühl und wirkt einer möglichen Vereinsamung entgegen.

Das Ziel ist es, diese beiden Punkte bestmöglich zu vereinen und somit den Patienten ein rundum erfülltes Leben zu gewähren. Kranken- und Altenpfleger sind bisweilen die einzigen Bezugspersonen, die ein Pflegebedürftiger hat.

  • Aus diesem Grund ist auch eine angemessene Zeit für Gespräche über Persönliches ein markantes Merkmal im Berufsbild. Somit steht die ganzheitliche Pflege des Körpers als auch des Geistes älterer oder unterstützungsbedürftiger Menschen im Mittelpunkt der Arbeit des Kranken- und Altenpflegers.

Ausbildungsberufe (Seite 1)

In der Pflege ist es möglich, sich auf unterschiedliche Schwerpunkte festzulegen. Durch die Vielschichtigkeit erhält der Beruf des Alten- und Krankenpflegers eine Aufwertung und motiviert auch junge Menschen, sich für diese Arbeit zu interessieren. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

Altenpfleger

Die Ausbildung zum Beruf des Altenpflegers ist im Altenpflegegesetz geregelt. Diese dauert in der Regel drei Jahre und teilt sich in Theorie und Praxis vor Ort. Dabei können sich Interessierte auf die ambulante Pflege oder auf die stationäre Pflege in einem Heim spezialisieren.

  • Die Voraussetzung ist mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Nachweis. Außerdem ist die Persönlichkeit ein nicht zu unterschätzender Punkt. So sollte man sozial veranlagt sein, Verantwortungsbewusstsein zeigen und Geduld aufbringen können. Zudem ist ein körperlich fitter Zustand von Vorteil.
  • Die Abschlussprüfung des Altenpflege-Berufs umfasst drei Prüfungsteile, die jeweils mit mindestens der Note ausreichend bewertet werden müssen (schriftliche Prüfung, praktische Prüfung, mündliche Prüfung).

Zudem gibt es nach dieser Ausbildung zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Aufstieg hin zum Wohnbereichs- oder Pflegedienstleiter oder ein Studium der Pflegewissenschaften sind dabei wertvolle Optionen.

Kranken- und Gesundheitspfleger (Krankenschwester)

Im Beruf des Kranken- und Gesundheitspflegers geht es vorrangig um die Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen. Die als Krankenschwester bezeichnete Stelle umfasst dabei die Umsetzung ärztlicher Anordnungen und die Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen.

  • Die Ausbildung zum Kranken- und Gesundheitspfleger dauert einheitlich drei Jahre lang. Dabei besucht der Auszubildende eine Berufsfachschule für Krankenpflege. Der spätere Einsatzort ist nicht zwingend ein Krankenhaus, sondern kann auch ein Pflege- oder Wohnheim bzw. eine ambulante Pflegeeinrichtung sein.
  • Während der Ausbildung erhält der Auszubildender Einblick in die verschiedenen Bereiche der jeweiligen Institution. So fällt es ihm leichter, sich eine fundierte Kenntnis anzueignen und abzuwägen, welchen Schwerpunkt er wählen möchte.

Der Hauptschulabschluss oder ein ähnliches Dokument sind die Voraussetzung, um diese Ausbildung anzufangen. Durchhaltevermögen wie auch körperliche Tauglichkeit gelten als Standard. Die Abschlussprüfung selbst findet – wie bei der klassischen Berufswahl des Altenpflegers auch – in drei Blöcken statt: schriftlich, praktisch und mündlich.

Kinderkranken- und Gesundheitspfleger (Kinderkrankenschwester)

Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester ermöglicht es, dass sich die Kinderkrankenschwester speziell – im Gegensatz zur Krankenschwester – um kranke und besonderer Pflege bedürftiger Säuglinge, Kinder und Jugendliche kümmern kann.

Ergotherapeuten

Ergotherapeuten unterstützen und behandeln Patienten, die durch eine angeborene Entwicklungsverzögerung oder eine Behinderung gehandicapt sind und damit an einem Verlust der eigenen Handlungsfähigkeit leiden. Auch körperliche oder geistige Einschränkungen werden dadurch zu beheben versucht.

  • In der Regel erarbeiten Ergotherapeuten individuelle Behandlungspläne für ihre Patienten und führen Therapien als auch Maßnahmen zur Verbesserung durch. Auch präventive Tätigkeiten werden eingeübt.
  • Ergotherapeuten arbeiten entweder selbstständig oder sind in sozialen Einrichtungen, Kliniken oder pädagogischen Unterkünften eingesetzt.

In Deutschland gibt es staatlich anerkannte Schulen für Ergotherapie. Diese dauern drei Jahre lang und werden mit einer Abschlussprüfung beendet. Auch diese besteht aus der schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung.

Bürokaufleute im Gesundheitswesen

Mit der Fachoberschul- oder Fachhochschulreife sowie einem offenen Wesen und dem Interesse an Organisations- und Verwaltungsaufgaben bringt man gute Voraussetzungen für den Beruf als Bürokaufmann/-frau im Gesundheitswesen mit.

  • Das Aufgabenfeld ist dabei weit gestreut. In der Regel kümmert man sich in diesem Berufszweig um die Auftrags- und Rechnungsbearbeitung als auch die Buchführung des Unternehmens sowie die Kostenrechnung. Zudem ist oftmals der Empfang als auch die Büroorganisation im Aufgabengebiet inbegriffen.

Sozialpädagogen

Der Sozialpädagoge befasst sich mit der Prävention sowie der Bewältigung als auch mit der Lösung sozialer Probleme. Das Berufsbild ist sehr breit gefächert, sodass man aus vielen Bereichen des täglichen Lebens auswählen kann.

  • Die Beratung als auch die Betreuung bestimmter Zielgruppen und Einzelpersonen unterschiedlicher Altersgruppen sowie Familien stehen im Fokus der Arbeit.
  • So helfen Sozialpädagogen in Kinder- oder Altenheimen als auch in Pflegeheimen mit. Zudem sind diese in der Suchtberatung als auch in ambulanten sozialen Diensten tätig.

Der Sozialpädagoge wird an einer Universität, einer Berufsakademie oder einer Fachhochschule ausgebildet. Dabei schließt man das grundstämmige Studium mit dem Bachelor oder das weiterführende Studium mit dem Master (häufig auch Master of Social Work) ab.

Fachhauswirtschafter

Fachhauswirtschafter unterstützen hilfsbedürftige Menschen bei der täglichen Haushaltsführung. Zudem übernehmen sie, wenn nötig, die hauswirtschaftliche Versorgung als auch die körperliche Grundpflege. Das Fachpersonal richtet sich an Personen, die trotz der körperlichen Einschränkung gerne in ihren eigenen vier Wänden leben möchten.

  • Eingesetzt werden Fachhauswirtschafter in der ambulanten und in der stationären Alten- und Krankenpflege. Zudem ist dieser Berufszweig in Sozialstationen und Beratungsstellen zu finden.
  • Fachhauswirtschafter gelten häufig als einzige Ansprechperson und Bezug nach außen. So sind auch Behördengänge oder Gesprächszeiten ein wichtiger Bestandteil dieser Aufgabe.

Fachhauswirtschafter ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung einheitlich geregelt ist.

Zu vielen Pflegeberufen gibt es unterschiedliche Fortbildungen, die nicht nur den eigenen Horizont erweitern, sondern auch das Berufsbild der Pflege in ein neues Licht rücken. Mentoren, Leitungskräfte sowie diverse Spezialisierungen zu Diabetes-Pflegefachkräften, Intensivkrankenschwestern, Atemtherapeuten usw. werden in der stationären als auch der ambulanten Pflege gesucht.

Weiterführende Informationen (Seite 1)

Neben diesen klassischen, auf einer Ausbildung fußenden Berufswegen gibt es auch „angelernte Berufe“, deren Lernzeit wesentlich kürzer ausfällt. Anders als examiniertes Pflegepersonal treten diese unterstützend zu oben genannten Personen auf.

Pflegehelfer

Pflegehelfer vertiefen und unterstützen die pflegerische Tätigkeit des examinierten Pflegepersonals. Hierzulande gibt es folgende Pflegehelfer:

  • Altenpflegehelfer
  • Gesundheits- und Krankenpflegehelfer
  • Betreuungsassistenten
  • Pflegeassistenten

Die Ausbildung ist nicht einheitlich geregelt und kann so je nach Bundesland abweichen.

Der Aufgabenbereich ist hierbei vielfältig angelegt und umfasst z.B.:

  • An- und Auskleiden der Patienten,
  • Körperpflege,
  • die Darreichung von Essen und Trinken,
  • Bettpflege und
  • die Raumhygiene des zu Pflegenden.

Auch in privaten Haushalten werden Pflegehelfer gerne eingesetzt und übernehmen dabei Aufgaben, die die Pflegebedürftigen selbst nicht mehr stemmen können. Jedoch sind hierbei auch Fortbildungen und Spezialisierungen auf eine Branche oder Tätigkeit vorhanden, sodass der Beruf besonders anspruchsvoll ist.

Haushaltshilfe

Die Haushaltshilfe übernimmt den Haushalt einer pflegebedürftigen Person. Somit kann diese in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Die Bezahlung übernimmt in verschiedenen Formen die Krankenkasse. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter von Institutionen, mit welchen die Krankenkasse Verträge gemäß § 132 SGB V abgeschlossen hat.