Das Thema der Arbeitsbedingungen in der Pflege wird seit Jahrzehnten mal mehr, mal weniger häufig in der Öffentlichkeit thematisiert. Dass dieses heiße Eisen bereits kurz nach der Bundestagswahl an der Oberfläche der Informationsflut sichtbar wird, zeigt welche Bedeutung der Personalfrage bei der Pflege zukommt. Vom Ärzteblatt über die Märkische Oderzeitung und der Süddeutschen bis hin zu Zeit-Online wird jüngst erneut darüber geschrieben das die Arbeitsbedingungen in der Pflege schlecht seien. Nicht bei allen Artikeln ist für Außenstehende erkennbar, dass Arbeitsbedingungen nicht mit Arbeitskonditionen gleichzusetzen sind. Auslöser der aktuellen Berichte ist unter anderem ein Streik an einem katholischen Krankenhaus im Saarland, dessen Ursache die Einsparungen beim Pflegepersonal zugunsten der Ärzteschaft sind.

Erfreulich ist, dass in den aktuellen Artikeln der Versuch einer differenzierten Sichtweise erkennbar ist und nicht mehr pauschal mit dem Finger auf Einrichtungen gezeigt wird, wie auf Schmuddelkinder. Fast immer ist es der Personalmangel der Arbeitsbelastungen zur Folge hat, über die eine gute Bezahlung irgendwann auch nicht mehr hinwegtrösten kann. Wir begrüßen, dass sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass der Personalmangel in der Pflege nicht von den Einrichtungen selbst herbeigeführt wurde und daher auch nicht von ihnen allein gelöst werden kann. Auch ist kein spezieller Bereich als Zielscheibe geeignet, sind doch alle Pflegebereiche betroffen, ob stationär oder ambulant, ob öffentlich oder privat. Neu an den aktuellen Berichten ist lediglich, dass erstmals eine kirchliche Einrichtung bestreikt wird.

Es sind immer die Pflegebetriebe selbst, die einen Personalmangel als erstes und am intensivsten zu spüren bekommen. Als Arbeitgeber reagieren wir auf Personalmangel – wie Firmen in jeder anderen Branche auch – nicht mit schlechteren, sondern mit besseren Bedingungen und Bezahlung. Wer es andersherum versucht würde Mitarbeiter vergraulen und so den Ast absägen auf dem er sitzt. Die Gardé Ambulanter Pflegedienst GmbH hat deswegen mit der ständigen Erweiterung ihrer Arbeitgeberleistungen bereits vor vielen Jahren den Weg eingeschlagen, Mitarbeiter durch attraktive Arbeitsbedingungen zu gewinnen und zu binden. Die Pflege ist aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ein Wachstumsmarkt und gemäß den Prinzipien wirtschaftlichen Handelns sind Fachkräfte ein begehrtes Gut, das man nur durch attraktive Konditionen gewinnen kann.

Da der deutsche Arbeitsmarkt für den Bedarf der Pflege schon lange nicht mehr ausreicht, haben wir außerdem eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für Fachkräfte aus unseren europäischen Nachbarländern aus der Taufe gehoben. Von der Unterstützung bei Behördengängen bis zur Wohnungssuche und Fortbildung. Der Erfolg bei den Mitarbeitern in unserem Hause zeigt uns, dass diese Strategie der richtige Weg zur Mitarbeiterzufriedenheit ist. Dennoch gerät jedes Unternehmen irgendwann an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit. Personalkosten sind stets der größte Faktor auf der Ausgabenseite und können nur so lange gesteigert werden, wie die Finanzierung der Leistungen durch Pflegeversicherungsträger reicht. Am Ende des Gestaltungsspielraumes eines Unternehmens ist der Gesetzgeber gefragt. Da die Bundesregierung das Problem offenbar erkannt hat, sind mit der Pflegereform, der Novellierung der Ausbildungsrichtlinien und eine Verbesserung der Beratung in der letzten Legislaturperiode allein drei Gesetze mit dem Ziel der Verbesserung der Pflege gemacht worden.

Dies ist ein guter Anfang auf einem Weg, auf dem wir gerne mitgehen und auf dem wir uns weitere Impulse seitens der Regierung erhoffen. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, dem die Gardé Ambulanter Pflegedienst GmbH jüngst beigetreten ist, forderte den Gesetzgeber zu Mut beim Anwenden weiterer Instrumente z. B. im Bereich Steuern und Abgaben auf, um den Nettoverdienst der Pflegekräfte zu erhöhen. Nachdem, im Rahmen des Möglichen, seitens vieler Dienstleister Gehalt, Urlaubsanspruch und geldwerte Leistungen maximiert wurden, kann man sagen, dass die Konditionen für Arbeitnehmer bei Gardé so attraktiv sind wie nie. Damit ist bereits vieles von dem getan, was seitens der Unternehmen getan werden kann.